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Futtermittelkunde für Pferde

1. Kraftfutter

2. Gras und konservierte Grasprodukte

3. sonstiges Saftfutter

4. Stroh

5. Diätetische Komponenten

6. Vitaminisierte und mineralisierte Futtermittel

1. Kraftfutter:

unter Kraftfutter versteht man nicht pelletierte „Kraftfutter“ sondern energiereiche Getreide.

Die Nutzbarkeit von Getreide ist für das Pferd eher eingeschränkt, da nur einige Getreidesorten geeignet sind:

Hafer:

das traditionelle Korn für die Pferdefütterung in Europa ist energiereich und relativ eiweissarm (im Eiweiss/Energieverhältnis wesentlich eiweissärmer als handelsübliche sogenannte Kraftfutter). Bemerkenswert ist der hohe Anteil an wertvollen Fettsäuren, der den Hafer vor den anderen Getreiden für Pferde auszeichnet. Die Energie des Hafers ist hochverdaulich und tritt relativ schnell in den Stoffwechsel ein (frühe Verdauung im Verdauungstrakt).

Diese Eigenarten machen den Hafer zum bevorzugten Korn im Rennsport.

Hafer wird von einigen Pferden und insbesondere von Robustponys und reinrassigen Arabern unsauber verstoffwechselt und erzeugt damit unerwünschte nervliche Überreiztheit. Bei Pferden, die mit dieser nervlichen Überreiztheit auf Hafer reagieren, sollte auf Hafer in der Fütterung verzichtet werden.

Die Eignung des Hafers für Pferde schwankt sehr stark mit der verwendeten Qualität.

Selbstverständlich sollte Hafer frei von Krankheiten sein.

Sie erkennen Krankheiten des Hafers an gräulichen Verfärbungen (nicht zu verwechseln mit der Farbgebung des Schwarzhafers) und muffigem, dumpfem Geruch.

Das Haferkorn muss voll und gut geschlossen sein. Lose abstehende, grosse Spelzen deuten auf mangelnde Qualität.

Die Qualität im Bezug auf den Energiegehalt des Hafers lässt sich über das Liter- bzw. Hektolitergewicht feststellen. Hafer für Renn- und Hochleistungspferde muss ein Litergewicht von mehr als 600g/Liter aufweisen. (Füllen Sie einfach ein Litermass mit Hafer und wiegen Sie das Nettogewicht). Hafer mit einem Litergewicht unter 550g/Liter ist für Pferde nicht akzeptabel, da der Anteil an Eiweiss und Rohfaser zu hoch und der Anteil an verdaulicher Energie zu gering ist.

Selbstverständlich sind Verunreinigungen im Hafer wie Erde, aber auch Beimengungen von undefinierbaren Pellets oder Raps nicht akzeptabel.

Das Aminosäuremuster des Hafers ist unausgeglichen und bei einer reinen Haferfütterung (zu Heu) muss das Aminosäuremuster ergänzt werden, da es sonst zu Mangelerscheinungen kommt.

Hafer wird ganz oder gequetscht verfüttert, die Verdaulichkeit des Hafers nimmt durch Quetschung um ca. 10% zu.

Gerste:

Gerste ist das traditionelle Pferdekorn des Orients. Gerste ist energiereich und eiweissarm.

Sie weist ein noch günstigeres Eiweiss/Energieverhältnis auf als Hafer.

Die Energie der Gerste fliesst langsamer in den Stoffwechsel des Pferdes ein als beim Hafer oder Mais. Daher macht Gerste weniger „kernig“ als Hafer oder Mais, gibt aber ebensoviel Energie.

Gerste ist das Allroundgetreide für gemischte Pferdebestände, da sie sowohl von Hochleistungspferden, als auch von normal arbeitenden Pferden sowie von Arabern und Ponys bestens vertragen wird und eine hervorragende Kraftfuttergrundlage darstellt.

Einzige Ausnahme sind aktive Rennpferde, die einen höheren Anteil an „schneller Energie“ benötigen, die von der Gerste nicht geliefert wird.

Gerste wird gequetscht verfüttert. Von einer Flockung (wie in Müslis) der Gerste ist Abstand zu nehmen, da die Flockung zur Denaturierung einiger Bestandteile führt und den Allergengehalt für Pferde erhöht.

Auch eine Schrotung ist nicht ratsam, da Gerstenschrot trocken verfüttert zu Magensteinen führen kann.

Gerste kann auch als ganzes Korn verfüttert werden, es gibt jedoch eine sehr geringe Anzahl Pferde, die durch Ausspülung von unzerkauten Gerstenkörnern aus dem Magen -durch Saufen nach dem Fressen - über die kurze Magenpassage - in den Dünndarm zu Krampfkoliken neigen.

Der beste Weg ist also die Verfütterung von gequetschter Gerste, da auch die Verdaulichkeit gegenüber dem ganzen Korn um bis zu 15% zunimmt.

Gerste hat im gequetschten Zustand eine längere Lagerfähigkeit, da sie nicht wie der Hafer zu enzymatischer Oxidation neigt.

Gerste muss selbstverständlich frei von Krankheiten (graue Beläge und muffiger, dumpfer Geruch) und sauber sein (doppelt gereinigt). Das Korn muss voll und bauchig sein. Das Litergewicht hat nicht die gleiche Bedeutung wie beim Hafer, sollte aber über 600g liegen.

Eine Unterscheidung in Sommer- oder Wintergerste, sowie die Bezeichnung „Brauereigerste“ spielen keine Rolle sofern die Qualität gut ist.

Gerste ist für Pferde hochverdaulich. 0,9 kg Gerste füttern wie 1 kg Hafer. Bei der Umstellung von sogenannten Kraftfuttern auf Gerstenfütterung muss die Kraftfuttermenge mind. um 1/3 gekürzt werden, um Überfütterung und deren Folgen zu vermeiden, da Gerste wesentlich hochwertiger ist als die allermeisten Kraftfutter, die auf dem Markt erhältlich sind (z.B. 2 kg Gerste ersetzen 3 kg pelletiertes Kraftfutter).

Gerste hat ein ausgeglicheneres Aminosäuremuster als Hafer, muss aber mit essentiellen Fettsäuren ergänzt werden.

Mais (Körnermais nicht etwa Maissilage oder CCM):

Körnermais ist das traditionelle Kraftfutter der neuen Welt.

Mais ist sehr energiereich und eiweissarm, allerdings sind die enthaltenen Eiweisse von sehr minderwertiger Qualität, so dass Mais keinen Beitrag zur Versorgung des Pferdes mit essentiellen Aminosäuren leistet.

Mais liefert sehr schnelle Energie, was seinen erfolgreichen Einsatz im Hochleistungsbereich des Pferdesports begründet. Die Energie des Mais eignet sich in erster Linie zur Verstoffwechselung in Bewegungsenergie, daher stellt Mais kein geeignetes Kraftfutter zur Bereitstellung der Grundenergieversorgung dar.

Aus diesem Grund wird Mais in Rationen zum Erhaltungsbedarf und für normal arbeitende Pferde höchstens bis zu einem Prozentsatz von 15 v.H. eingesetzt.

Ansonsten kann es zu angelaufenen (geschwollenen) Beinen und Störungen des Allgemeinbefindens und der Leistungsfähigkeit kommen.

Im Hochleistungsbereich, insbesondere im Rennsport, kann Mais (als Maisflocke) mit bis zu 45% der Kraftfutterration erfolgreich eingesetzt werden.

Mais wird als ganzes Korn oder als Maisflocke verfüttert. Von der Verfütterung von gebrochenem Mais sollte Abstand genommen werden, da dieser von den Pferden nicht gerne gefressen wird.

Mais muss sauber und von goldgelber Farbe sein. Beläge und Verfärbung deuten auf Krankheiten des Korns hin.

Bei nicht ganz gesundem Mais verweigern die meisten Pferde sofort die Futteraufnahme.

Mais zeichnet ein zu ergänzender Mangel an essentiellen Aminosäuren und essentiellen Fettsäuren sowie ein hoher Anteil an Beta-Carotin aus.

Mais ist also als Grundlage für das Kraftfutter nicht geeignet, als Beimengung von 10 - 15% zu Gerste oder Hafer aber nützlich und im Bereich schneller Arbeit (Rennsport) mit sehr guten Ergebnissen (als Maisflocke) auch im Bereich von 20 - 45% einsetzbar.

Andere Getreide:

Roggen, Weizen und Triticale sind in der Fütterung von Rennpferden und modernen Warmblütern abzulehnen.

Die stoffwechselbelastende Wirkung des Roggens ist seit Generationen bekannt und rührt nicht von einer evtl. vorhandenen Mutterkornbelastung her (wie bei der Schweinefütterung), sondern liegt im Korn selbst begründet. Roggen ist darum, trotz einiger anders lautender Veröffentlichungen von Theoretikern, in der modernen Pferdefütterung abzulehnen.

Das Gleiche gilt für Weizen.

Wobei beim Weizen die Probleme nicht vom Eiweissanteil herrühren, sondern von der Weizenstärke, die vom Pferd nicht gut verstoffwechselt wird und zu Belastungen führt. Selbst der Aufschluss der Weizenstärke durch Extrusion kann diese Eigenart des Weizens nicht beheben.

Weizen ist darum in der Pferdefütterung unangebracht und kontraproduktiv, auch wenn die theoretischen Werte verlockend aussehen.

Dinkel wird in verschiedenen Pferdefuttern seit einiger Zeit eingesetzt. Diesen Hang zur Extravaganz bezahlt das Pferd mit mangelnder Leistungsfähigkeit und Stoffwechselbelastungen.

Der Einsatz solcher als exotisch zu bezeichnenden Getreidesorten ist abzulehnen, da er zwar das Bedürfnis der Marketingabteilungen nach Alleinstellungsmerkmalen befriedigt, aber zu keinen guten Fütterungsergebnissen führt.

Pelletierte Kraftfutter:

Herkömmliche Pferdekraftfutter in pelletierter Form weisen fast sämtlich einen hohen Anteil an Komponenten auf, die in Kraftfuttern für arbeitende Pferde nichts zu suchen haben.

Hierzu gehören: Grünmehle, Haferschälkleien, Maiskleber und Maiskleberfutter, Nachmehle, etc..

Bestenfalls findet man - wenn überhaupt - wertvolle Komponenten, wie Hafer, Gerste oder Mais an dritter oder vierter Stelle deklariert, alle anderen Massenkomponenten sind minderwertig oder ungeeignet.

Nicht umsonst weisen die Hersteller zumeist den Energiegehalt nicht aus, weil dieser viel zu niedrig ist. Eiweiss/Energieverhältnisse von 10:1 (die 1 bezeichnet immer den Energiegehalt in MJ, die grosse Zahl den Eiweissgehalt in g/kg, d.i. für ein Futter mit 10 Mj Energie und 11% Rohprotein ein Eiweiss/Energieverhältnis von 11:1) oder schlechter sind nicht die Ausnahme sondern leider die Regel.

Herkömmliche pelletierte Kraftfutter haben darum in der modernen Pferdefütterung nichts zu suchen, es sei denn sie bestehen in der Masse aus Hafer, Gerste oder Mais und zeigen damit eine ockergelbe Farbe und einen hohen Energiegehalt.

2. Gras und konservierte Grasprodukte

Gras

Gras zeichnet sich durch einen hohen Eiweiss- und relativ geringen Energiegehalt aus. Dabei gilt je jünger und blattreicher das Gras, desto höher der Eiweissgehalt.

Gras als alleinige Futtergrundlage ist für Reitpferde aus diesem Grund abzulehnen und diese Art der Fütterung führt zu gesundheitlichen Problemen.

Das Argument, dass Gras die natürliche Ernährung der Pferde darstellt und darum als alleinige Futtergrundlage dienen kann oder soll, ist falsch.

Denn erstens sind die heutigen Reitpferde aus edlem orientalischen Blut gezogen, im Orient ist die Grasgrundlage bekanntermassen wesentlich karger und damit eiweissärmer. Zweitens gibt es in der Natur keine Reitpferde, sondern Zuchtpferde -und für tragende bzw. laktierende Zuchtstuten stellen selbst hiesige Weiden eine passende Alleinfuttergrundlage dar - und drittens haben die kultivierten Grasssorten genauso wenig mit ursprünglicher Natur zu tun wie die Bewegung unter dem Reiter mit der Flucht vor einem Raubtier.

Die Bewegung auf der Koppel ist andererseits für die Gesundheit von unschätzbarem Nutzen für die Gesundheit der Pferde.

Ein 2-3 stündiger Aufenthalt auf einer grossen und kargen Koppel hat noch keinem Pferd (auch keinem Hochleistungspferd) geschadet. Ausgenommen sind aktive Rennpferde, diesen ist nur ein Aufenthalt in grossen Paddocks ohne Pflanzenwuchs zu gestatten.

Heu

Heu für Pferde muss stengelich und damit hart sein. Dieses pferdegeeignete Heu erhält man nur nach einem spät erfolgenden (ab Juni) ersten Schnitt.

Übertriebene Düngung der zu heuenden Flächen insbesondere im Frühjahr und damit die Verdrängung der für Pferde besonders wertvollen stengeligen Grassorten zugunsten der eiweissreichen blattreichen Sorten hat zu unterbleiben.

Besonders wertvoll wegen seines hohen Energiegehaltes ist Pferdelischgrasheu, das aber schwer zu beschaffen ist.

Heu für Pferde sollte von frischem Geruch sein.

Heu ist die unersetzliche Rauhfuttergrundlage für Pferde und darf in keiner Ration fehlen.

Für einen arbeitenden Warmblüter sind 5 - 6 kg am Tag angemessen, bei hohen Kraftfuttergaben kann sich die Menge reduzieren. Hier sollte aber nicht von Halterhand reduziert werden, sondern eine ad libidum Fütterung (bis zur Sättigung) angestrebt werden.

Vollblüter im vollen Training reduzieren selbsttätig ihre Heuration bei 6 -8 kg Kraftfutter häufig auf 2 -4 kg.

Mangelhafte Heufütterung ist eine häufige Ursache für das wiederkehrende Auftreten von Koliken.

Grassilage , Anwelksilo, „Heusilo“

Siliertes Gras ist für Pferde ungeeignet.

Seiner Natur nach muss Gras für Pferde stengelig sein und weist damit einen hohen Rohfaseranteil auf. Futtermittel mit einem hohen Anteil an strukturierter Rohfaser sind aber verfahrensbedingt gar nicht zur sauberen Silierung geeignet (diese Binsenweisheit lässt sich in jedem landwirtschaftlichen Lehrbuch nachlesen), da nur eine ungenügende Verdrängung der Luft stattfindet.

Eine saubere Milchsäuregärung braucht aber einen kompletten Luftabschluss. Ansonsten kommt es zu Fehlgärungen und zur Schimmelbildung. (Ist an einem Silageballen äusserlich schon Schimmel zu sehen, ist der Ballen bis in den Kern toxisch. Aber auch ohne sichtbare Stellen von Schimmel, ist eine Kontaminierung sehr wahrscheinlich.)

Da Pferde auf fehlgegorende Silageprodukte (im Gegensatz zu Rindern) sehr empfindlich reagieren (von der Erkrankung der Stoffwechselorgane mit ihren Folgewirkungen wie Gelenksentzündungen, Muskelschmerzen, etc., bis zu Hautaffektionen und schwersten Koliken) und eine durchgehend saubere Silierung von pferdegeignetem Gras kaum möglich ist, ist auf die Verfütterung von silierten Produkten zu verzichten, sofern dem Besitzer etwas an der Gesundheit und Leistungsfähigkeit seines Pferdes liegt.

Nur eine Handvoll Grassilo täglich bei einem im Training stehenden Vollblüter führt innerhalb von 1 - 2 Wochen zur kompletten Zerstörung seiner Rennleistung und zu schweren Leber- und/oder Nierenaffektionen. Darum wird man in Rennställen niemals silierte Futtermittel finden.

Diese Tatsache sollte zu denken geben, denn die gleichen krankmachenden Stoffe schädigen auch die Gesundheit der Warmblüter, nur dass die Folgen - je nach Arbeitsbeanspruchung - z.T. erst Jahre später zum Vorschein kommen.

Wer also Silage füttert, sollte die Schuld an ständigen Problemen mit den Pferden nicht auf die neue Weichheit der heutigen Pferde schieben, sondern die Fütterung auf pferdegeeignetes Raufutter umstellen.

3. sonstiges Saftfutter

Karotten und Futtermöhren

Karotten und Futtermöhren sind für Pferde geeignet und positiv, wenn sie von einwandfreier Qualität sind.

Nichts verdirbt so schnell, wie gewaschene Karotten, darum achten sie auf einwandfreies Äusseres und einwandfreien Geruch.

Zeigen die Möhren nur die geringsten Anzeichen von Verderbnis, ist wegen der hohen Toxinbelastung und der Kolikgefahr von einer Verfütterung Abstand zu nehmen.

Kolikempfindliche Pferde sollten aus diesem Grund und weil Futtermöhren leicht abführend wirken aus Sicherheitsgründen nicht mit Karotten/Futtermöhren gefüttert werden.

Futtermöhren müssen sauber sein (frei von Erdanhaftungen) und bei der Verfütterung grösserer Mengen müssen wegen ihres Blausäuregehaltes die Köpfe entfernt werden.

Karotten/Futtermöhren können an Leistungspferde mit bis zu 3 kg am Tag gefüttert werden, bei trainierten Rennpferden mit 0,5 - 1 kg täglich.

Runkeln

Für Runkeln gilt prinzipiell das gleiche wie für Futtermöhren. Man verfüttert entweder Runkeln oder Futtermöhren.

4. Stroh

Stroh ist neben Einstreu auch ein Futtermittel. Geeignet sind als Futter: Haferstroh, Gerstenstroh und Weizenstroh.

Stroh ist reich an Rohfaser und enthält relativ zum Eiweiss viel Energie.

Stroh muss sauber in der Farbe und möglichst frei von grauen Belägen sein.

Insgesamt graues oder stark staubiges Stroh ist als Futter nicht geeignet.

Stroh kann mit 1 - 2kg zusätzlich zur Heuration gefüttert werden.

Grosse Strohmengen können zu Verstopfungen führen.

5. Diätetische Komponenten

Weizenkleie

Weizenkleie ist eine wertvolle diätetische Komponente.

Sie ist reich an essentiellen Eiweissen und hat eine gute darmregulierende Wirkung.

Weizenkleie wird bei arbeitenden Warmblütern und bei Vollblütern mit bis zu 5% in der Ration eingesetzt, darf aber nicht allein sondern muss im Verhältnis 1 : 5 mit Korn verfüttert werden, um Schlundverstopfungen und Magensteine zu verhindern.

Weizenkleie kann auch im sogenannten Mash mit lauwarmen Wasser angerührt verfüttert werden.

Bei der Verfütterung von Weizenkleie ist dringend auf einen Ausgleich des hohen Eiweissanteils zu achten. Als Mengenfuttermittel ist Weizenkleie für arbeitende Pferde und Pferde im Erhaltungsbedarf nicht geeignet.

Melasse

Zuckerrübenmelasse wird als diätetisches Futtermittel zur Appetitanregung verwendet. Sie hat von ihren Nährwerten her keine besondere Bedeutung, wird aber als Geschmacksregulanz in den sogenannten Pferdemüslis eingesetzt.

Wegen der Verderblichkeit der Melasse bedürfen melassierte Futtermittel einer Konservierung mit Propionsäure, Zitronensäure oder anderen Mitteln.

Zuckerrübenschnitzel (Trockenschnitzel)

Auch Zuckerrübenschnitzel dienen - wenn Sie teilmelassiert sind - als appetitanregender Zusatz.

Zuckerrübenschnitzel müssen vor der Verfütterung mindestens 8 Stunden in reichlich Wasser eingeweicht und dürfen niemals trocken verfüttert werden, um der Gefahr von Schlundverstopfungen vorzubeugen.

Trockenschnitzel haben aus diesem Grund auch nichts in pelletierten Futtermitteln zu suchen.

Trockenschnitzel sind kein Massenfuttermittel, da sie Stoffwechselbelastungen auslösen und dürfen höchstens mit einer Menge von 3 v.H. zugefüttert werden.

Erbsen

Erbsen sind ein hervorragender Lieferant essentieller Aminosäuren und hochwertiger Energie.

Mit ihrem Aminosäuremuster gleichen Erbsen in hervorragender Weise das Eiweissmuster getreidereicher Rationen aus.

Erbsen sollten mindestens durch Flockung teilaufgeschlossen, besser aber durch Extrusion vollaufgeschlossen werden, damit die Eiweisse optimal verstoffwechselt werden.

Erbsen müssen wegen Ihres hohen Eiweissanteils mit anderen eiweissarmen Futtermitteln ausreichend kombiniert werden und sind darum nur von Fachleuten angemessen in die Pferderationen einfügbar.

Lauch

Lauch kann nur von Ernährungsphysiologen sinnvoll in Pferderationen eingearbeitet werden.

Soja

Soja ist wegen seiner spezifischen Komplikationen bei der Verstoffwechselung und den unbefriedigenden Ergebnissen in der praktischen Fütterung als Futterkomponente für Pferde abzulehnen.

Pflanzenöle

Pflanzliche Öle sind in der Pferdefütterung fast unersetzlich, da sie ein guter Lieferant von essentiellen Fettsäuren und von Energie sind.

Allerdings reagieren Pferde ausgesprochen empfindlich auf verunreinigte oder minderwertige Öle.

Es bedarf einiger Suche, um eine Ölqualität zu finden, die den hohen Ansprüchen der Pferdeleber genügt.

Hier lediglich Lebensmittelqualität oder Markenöle zu verwenden, reicht bei weitem nicht aus. Pflanzliche Öle müssen passend zur Gesamtration eingesetzt werden und dürfen weder über- noch unterdosiert werden.

Leinsamen

Leinsamen ist eine für Pferde sehr gut geeignete Ölfrucht.

Leinsamen liefert neben vielen essentiellen Fettsäuren auch hochwertige Eiweisse und darmregulierende Schleimstoffe.

Wegen dieser darmberuhigenden Wirkung wird Leinsamen auch in sogenannten Mashs gerne eingesetzt.

Leinsamen bedarf aber eines aufwendigen Kochens und Ziehenlassens, um eine enthaltene Blausäurevorstufe des Leinsamens zu neutralisieren.

Bei der Extrusion wird Leinsamen gut aufgeschlossen und die reizenden Bestandteile des Leinsamens werden neutralisiert, ohne die wertvollen Inhaltsstoffe zu zerstören.

Kräuter

Kräuter sind für Pferde - bei der heutigen Heuqualität - als Ergänzung der Ration als äusserst wichtig einzuschätzen.

Kräuter sind vitamin- und mineralstoffreich und enthalten die immer mehr ins Bewusstsein drängenden Bioflavone, die allgemein als essentiell eingestuft werden.

Bioflavone sind chemisch nicht identifizierte pflanzliche Komponenten, die zum Teil wichtige Funktionen in der Ernährung übernehmen.

Bioflavone verdienen den gleichen Status wie Vitamine, da sie bei Pferden lebenswichtig sind und über die Nahrung zugeführt werden müssen.

Darum hat sich der Ausdruck „sekundäre Vitamine“ für die Bioflavone eingebürgert.

Aber die Auswahl der für die Pferdefütterung geeigneten Kräuter bereitet zum Teil erhebliche Schwierigkeiten, da nicht nur Apothekerwissen, sondern auch fundiertes Pferdewissen bei der Auswahl vonnöten ist.

Nicht alles, was für den Menschen gut und ungiftig ist, ist für Pferde auch geeignet.

So findet man immer noch Produkte, in denen für Pferde sogar belastende und mindertoxische Kräuter verwendet werden.

Zwei Beispiele sind die Verwendung von Zinnkraut - das dem Sumpfschachtelhalm verwandt ist - und Rosskastanienblättern in Pferdeergänzungsfuttern - die Rosskastanie ist nicht etwa nach dem Pferd benannt, weil sie besonders geeignet ist für Pferde, sondern weil sie für Pferde mindertoxisch ist (bei der Aufnahme grosser Mengen kommt es sogar zu akuten heftigen Vergiftungserscheinungen).

Andererseits müssen Kräuter in Ergänzungsfuttern als Futtermittel, d.h. zur dauernden Beifütterung geeignet sein und dürfen keine medikamentöse oder reizende Wirkung entfalten.

Kräuter in Ergänzungsfuttern müssen sich also am natürlichen Futteraufnahmeverhalten der Pferde orientieren, um dauerhaft durch die Bereitstellung von essentiellen Nahrungsbestandteilen die Pferdegesundheit zu fördern und nicht zu belasten.

Die Zufuhr von lebenswichtigen Bioflavonen über pferdegeeignete Kräuter ist mit horsewellness Power-Balls optimal gelöst.

Einerseits gehören alle enthaltenen Kräuter zum natürlichen Nahrungsspektrum der Pferde und anderseits werden die Kräuter durch die Extrusion gut und schonend aufgeschlossen und die wichtigen Inhaltsstoffe können so noch vor dem Blinddarmeintritt vom Pferd aufgenommen werden.

6. Vitaminierte und mineralisierte Futter

Als eine der grössten Fehlentwicklungen in der Pferdefütterung darf wohl die Anreicherung der Pferdefutter mit synthetischen Vitaminen und übermässigen Mineralstoff- und Spurenelementgaben angesehen werden.

Synthetische Vitamine bzw. Spurenelemente erkennen Sie an der Verpackungsaufschrift „Gehalt an Zusatzstoffen“.

Dass synthetische Vitamine z.T. hormonelle und pseudohormonelle Wirkungen entfalten, wurde völlig übersehen.

So greift z.B. Vitamine D3 massiv in den Calcium/Phosphorstoffwechsel des Pferdes ein, sogar die völlige Entgleisung des Knochenstoffwechsels kann die Folge überhöhter Vit D3 Gaben sein.

Aber auch ein Zusammenhang zwischen der Zunahme der chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates insbesondere bei jungen Pferden und der Verfütterung synthetischer Vitamine kann nicht ausgeschlossen werden.

So läuft z.B. die starke Zunahme des Erscheinens der Ataxien (Wobbler-Syndrom) zeitlich parallel mit dem vermehrten Aufkommen vitaminisierter und mineralisierter Kraftfutter für Pferde (das Wobbler-Syndrom beim jungen Pferd ist kausal auf eine Wachstumsstörung der Halswirbel zurückzuführen).

Aber auch der gesamte Stoffwechsel des Pferdes wird durch die Zugabe synthetischer Vitamine manipuliert.

Durch die direkte Resorbierbarkeit synthetischer Vitamine wird der normale hormonell -enzymatische Prozess der Vitaminresorbtion unterlaufen, die Folgen für den Stoffwechsel und das Immunsystem sind nicht zu kontrollieren.

Darum können negative Folgen im Stoffwechsel und im immunologischen Geschehen nicht ausgeschlossen werden.

Um diesen unkalkulierbaren Risiken aus dem Weg zu gehen, sollte auf die Verfütterung vitaminisierter und mit massiven Mineral- und Spurenelementbeigaben versehender Futtermittel verzichtet werden.

Mehr Informationen finden Sie in unseren Fütterungsplänen und den Allgemeinen Hinweisen zur Pferdefütterung sowie den Analysen von Pferdefutter.